top of page

Der Grenzkreis

Eine Übung zur Wahrnehmung der eigenen Grenzen





Das Thema "Grenzen" begegnet uns überall. In den letzten Jahren der Pandemie mussten viele erleben, wie sie an ihre Grenzen stießen und darüber hinaus gefordert waren.

Wir alle haben Grenzen, manche mögen wir, manche erlegen wir uns selbst auf. Manche Grenzen engen uns ein oder wir verspüren den Wunsch sie zu sprengen und endlich aus unserer Komfortzone auszusteigen.

Grenzen können uns schützen und dem anderen zeigen: "Stopp! Bis hierin und nicht weiter!"

Wenn Grenzen uns einengen, kann es passieren, dass wir mit unserem Schmerz konfrontiert werden, dass wir etwas vielleicht nicht oder nicht mehr können.

Manchmal erkennen wir auch, dass in der Vergangenheit unsere Grenzen überschritten wurden und dass diese Grenzverletzungen Auswirkungen auf unser heutiges Leben haben und dass wir nicht wirklich gelernt haben, unsere Grenzen wahrzunehmen und zu wahren.

Vielleicht brauchen wir aber auch jemanden, der an uns glaubt. Der uns anfeuert und darin unterstützt, mutig Schritte zu wagen und die eigenen Grenzen zu erweitern.

Wie geht es dir, wenn du dich in dein Leben einfühlst? Was stößt das Thema "Grenzen" in dir an?


Auch bei Gott finden wir das Thema Grenzen. Gott hat sein Volk Israel immer wieder herausgefordert mit ihm mutige Schritte zu wagen und ihre Grenzen zu erweitern. Er hat ihnen aber auch Grenzen gesetzt, um sie vor Wegen zu schützen, die ihnen nicht gut tun.

Gott ist auch mit uns unterwegs. Er ermutigt uns, unsere Grenzen zu erweitern und fordert uns gerne heraus. Er ist auch der, der unsere erlebten Grenzverletzungen sieht und sie heilen möchten. Gott möchte uns darin unterstützen, unsere Grenzen zu wahren und gut auf uns aufzupassen. Das kann können wir in dem Vers lesen:


"Mehr als alles behütet dein Herz, denn daraus quillt das Leben!"

Sprüche 4,23


Wenn wir das eigene Herz behüten möchten, dann brauchen wir als erstes eine Wahrnehmung unserer Grenzen, ein erspüren, was zu viel ist oder wo es mutige Schritte braucht, um dann gute Möglichkeiten zu erlernen, wie wir unsere Grenzen wahren können und dürfen und wie wir sie aber auch mutig erweitern können.

Egal, wo du dich gerade in diesem Thema wiederfindest. Du kannst dich deinem Thema heute stellen.

Du kannst neu lernen deine Grenzen zu wahren, neue innere Stärke gewinnen und heil werden von Verletzungen. Du kannst lernen dich deinen Ängsten zu stellen und ihnen mit Mut zu begegnen.


Der Grenzkreis ist eine Übung, die du für dich zu Hause ausprobieren kannst. Eine Übung, um dich und deine eigenen Körpergrenzen mehr zu spüren. Denn je besser du über deinen Körper deine Grenzen wahrnimmst, desto mehr wirst du auch im trubeligen Alltag diese Gefühle wahrnehmen und darauf reagieren können.


Zur Übung:


Schnapp dir ein Wollknäul oder Paketschnur. Stelle oder setze dich in die Mitte eines Raumes und lege die Schnur als Kreis um dich herum. Die Schnur stellt deine Grenze dar. Das innere des Kreises, bildet deinen inneren Raum ab.

Der Raum, in den keiner einfach hineintreten darf. Lege die Schnur so weit von dir entfernt, wie es sich gut für dich anfühlt. Vielleicht brauchst du einen großen Kreis, mit viel Abstand um dich herum. Es kann auch sein, dass du dich wohler fühlst, wenn er ganz eng an dir liegt. Du kannst damit etwas spielen und ausprobieren, bis es sich stimmig für dich anfühlt. Es gibt kein richtig oder falsch. Es ist dein gefühlter innerer Raum, deine gefühlte Grenzen. Probiere durch verschieben der Schnur, wie sich dein Gefühl verändert, wenn du den Kreis größer oder kleiner machst. Spüre nach.

Wenn du deinen "Wohlfühlkreis" gelegt hast, bleibe im Kreis und nimm dir etwas Zeit für die folgenden Fragen:

  • Wo spüre ich die Grenze in meinem Körper?

  • Was spüre ich, wenn ich die Schnur verändere?

  • Verändert sich meine innere Haltung?

  • Fühlt sich etwas unangenehm an?

  • Wo im Körper spüre ich das "unangenehm"?

  • Wann fühle ich mich so richtig wohl?

  • Wo im Körper spüre ich das "wohl-sein"?

Vielleicht spürst du nicht direkt etwas. Es kann Übung brauchen, um das Gefühl für die eigene Körpergrenze kennenzulernen. Das ist also eine Übung, die man öfter machen kann. Diesem Gefühl kannst du aber nach und nach auf die Spur kommen. Je mehr wir lernen unseren Körper und unsere Grenzgefühle wahrzunehmen, desto besser können wir mit der Zeit unsere Grenzen im Alltag wahrnehmen, weil uns das Körpergefühl bewusster ist.

Jetzt wünsche ich dir ganz viel Freude und gute Erkenntnisse beim ausprobieren.

Wenn du Fragen zu der Übung hast, darfst du auch gerne Kontakt mit mir aufnehmen und ganz unverbindlich deine Fragen stellen. Das ist möglich über meinen Instagramaccount @franziskaroemer oder über den Kontaktbutton auf der Homepage.


Alles Liebe,

deine Franzi

Comentarios


bottom of page